DRUCKEN

Es muss nicht immer Kuh sein: Pflanzliche Alternativen zur Milch




Sie heißen Mandeldrink, Kokosdrink, Soja-, Hafer oder Dinkeldrink und finden sich in zahlreichen Variationen in den Supermarktregalen: Pflanzliche Alternativen zu tierischer Milch liegen derzeit hoch im Kurs. Ethische und klimabezogene Argumente spielen dafür eine ebenso große Rolle wie gesundheitliche Gründe oder persönliche Vorlieben. Doch was ist drin in den Milchersatzprodukten? Worauf sollte man achten? Und gibt es tatsächlich vollwertige Alternativen zur Kuhmilch?  

Ist Pflanzenmilch grundsätzlich ökologisch verträglicher als tierische Milch? 

Fakt ist: Pflanzenmilch hat weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt, verursacht weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Landfläche und Wasser als herkömmliche Milchproduktion. Zudem haben Getreidedrinks – im Gegensatz zu Kuhmilch – weder tierische Fette, noch tierische Eiweiße oder Cholesterin.

Es gibt allerdings auch weniger positive Aspekte bei der Herstellung von pflanzlichen Getränken: so ist der hohe Wasserbedarf bei der Herstellung von beispielsweise Mandeldrinks ebenso zu erwähnen, wie die Pflanzung in Monokulturen. Soja fällt negativ auf, wenn es um die Abholzung der Regenwälder geht sowie um die Verwendung von gentechnisch manipuliertem Soja in Übersee. Hoffnungsschimmer: Soja-Produkte aus heimischer, beziehungsweise europäischer Produktion tauchen immer häufiger in den Supermarktregalen auf – hier lohnt ein zweiter Blick! Klar ist, dass auch die Rohprodukte für Kokosdrinks aus Übersee kommen. Haferdrinks wiederum stammen aus regionalem Anbau und es gibt sie auch aus biologischem Anbau. Auf das BIO-Siegel achten!

 

Hafer- und Dinkeldrinks

Hafermilch ist ein kalorienhaltiger Milchersatz: Sie eignet sich gut zum Kochen und Backen, ist aber relativ nährstoffarm. Der Milchersatz enthält weder Laktose noch Milcheiweiß und kann daher gut von Personen mit Unverträglichkeiten genossen werden. Ähnlich die Bilanz der Dinkeldrinks: Sie sind sehr ballaststoffreich, schmecken intensiv nach Getreide, sind aber in punkto Vitamin- und Mineralstoffgehalt keine Weltmeister.

Kokosdrink

Für die Herstellung von Kokosdrinks wird das Fruchtfleisch aus der Schale gelöst und gemahlen, die Kokosraspeln werden anschließend gepresst. Der Kokosdrink ist reich an Kalium, Natrium und Magnesium. Das nussig-fruchtige Getränk eignet sich besonders gut zum Kochen. Zu beachten ist allerdings der intensive Eigengeschmack, der nicht zu allen Gerichten passt.

Mandeldrink

Mandelmilch ist ausgesprochen fettarm, enthält im Gegensatz zur Kuhmilch aber kaum Proteine. Spurenelemente und Vitamine sind so gut wie keine mehr enthalten – sie gehen im Verarbeitungsprozess verloren. Der Mandeldrink hat ein nussiges Aroma und eignet sich besonders gut zum Backen oder in Verbindung mit Müsli. Negativ: Der Mandeldrink benötigt in der Herstellung sehr viel Wasser.

Sojadrink

Der Sojadrink ist der Klassiker unter den Milchalternativen und gehört deshalb zum Standardsortiment der meisten Supermärkte. Sojadrinks liefern viel Folsäure und pflanzliche Proteine und enthalten fast so viel Eiweiß wie Kuhmilch, jedoch weder Vitamin B12, noch Vitamin C. Kalzium wird bei der Herstellung oftmals künstlich hinzugefügt.

Da in Südamerika riesige Flächen Regenwald für den Sojaanbau abgeholzt werden und gentechnisch verändertes Saatgut verwendet wird, sind Sojadrinks aus Europa zu bevorzugen.

Und wie steht es nun um die Güte der Pflanzenmilch im Vergleich zur Kuhmilch?

Da Getreidedrinks oft von Veganern oder Menschen mit Milchunverträglichkeit konsumiert werden, werden sie gerne mit Calcium in "Milch-Dosis" angereichert. Meist sind im Supermarkt verschiedene Varianten vorrätig: Man kann also wählen, ob man seinen Lieblingsdrink mit oder ohne Calcium haben möchte, mit oder ohne Aroma und manchmal auch mit oder ohne Süßungsmittel.

Es lohnt sich in jedem Fall, auf die Herstellungsorte der Rohprodukte zu achten und allenfalls einheimische, bzw. europäische Produkte aus Bio-Produktion zu wählen. Eine gute Idee ist es auch, Produkte von verschiedenen Herstellern zu probieren, da es doch erhebliche Unterschiede im Geschmack gibt.

Unser Fazit

Ob Milchersatzprodukte für Menschen ohne Unverträglichkeiten tatsächlich gesünder sind, bleibt dahingestellt. Milchersatzprodukte beinhalten meist sehr viel Wasser, in manchen Fällen (Hafermilch) viele Kohlenhydrate und sie sind insgesamt arm an Vitaminen und Mineralstoffen, die häufig künstlich zugesetzt werden. In jedem Fall sollte man darauf achten, ungesüßte Produkte zu wählen. Auch empfiehlt es sich bei generellem Verzicht auf Kuhmilchprodukte die Calciumversorgung im Blick zu behalten.